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Anlegen eines Gemüsebeets

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ist beliebter denn je. Doch beim Anlegen eines Gemüsebeets gibt es so manches zu beachten.

Die Größe eines Gemüsebeets richtet sich nach dem zur Verfügung stehenden Platz und der gewünschten Ernteerträge. Kleine Gemüsebeete messen idealerweise eine Breite von 120cm , sind meist im Verbund von mehreren Beeten anlegt und durch schmale Bewirtschaftungswege getrennt. Die Begrenzung kann aus Stein oder Holz gefertigt werden. In typischen Bauerngärten werden Beete oftmals mit einer dezenten Buchsbaumhecke eingefasst. Die Länge dieser Beete variiert in Abhängigkeit der Gartengröße. Bei größeren Gemüsebeeten verzichtet man auf gepflegte Wege und stampft den zuvor gelockerten Boden durch Betreten fest oder legt Bretter zur Begehung des Beetes aus. Auch die Beetabgrenzung ist meist recht einfach gehalten.

Beim Anlegen unseres Beets entschied ich mich für eine Beetgröße von 4×8 Metern und richtete das Gemüsebeet längs der Ost-West-Richtung aus, wodurch eine optimale Sonneneinstrahlung gewährleistet wird.

Im ersten Arbeitsschritt wurde mit Eisenstangen und Schnur das anzulegende Beet markiert. Zur Prüfung der Rechtwinkligkeit wurden mit einem Maßband Diagonalen vermessen, nachdem alle Außenpunkten halbwegs ordentlich ausgerichtet waren, konnte mit dem Budeln begonnen werden.

Mit einem Maßband wird die Rechtwinkligkeit ermittelt

Beim Anlegen des Beetes empfiehlt es sich die Arbeiten reihenweise zu erledigen. Mit dem Spaten wurden zunächst die Rasensoden der ersten Reihe entfernt und vorrübergehend neben dem markierten Beet gestapelt. Die darunterliegende Erde musste unbedingt gelockert werden, da der Boden der ehemaligen Rasenfläche stark verdichtet war und die zarten Wurzeln der Gemüsepflanzen nicht in ihn hineindringen könnten. Zum Lockern der Erde wurde der Spaten ein Spatenblatt tief (ca. 25cm) in den Boden getreten und dabei gelockert. Mit einer Schaufel erfolgte der Aushub, zur  Zwischenlagerung der Erde dienten bereitgestellte Mauerkübel.

Beim Ausheben der ersten Erdreihe

Die Grassoden der nächsten Reihe wurden mit dem Rasen nach unten in die zuvor ausgehobene Reihe gelegt. Durch dieses Vorgehen verschwand das nicht mehr benötigte Grün und lieferte den im Boden lebenden Kleinstlebewesen gleichzeitig organische Nährstoffe. Die Erde dieser Reihe schaufelte ich einfach auf die umgedrehten Grassoden. Wurzeln, Unkraut und Steine wurden dabei sogleich entfernt. Dieser Arbeitsschritt musste bis zur letzten Reihe wiederholt werden, wobei die Grassoden der ersten Reihe in der letzten Reihe Platz fanden, bedeckt wurden sie mit dem Aushub der in den Mauerkübeln zwischengelagert wurde.

Umgedrehte Rasensoden in der zweiten Erdreihe
Der Autor bei der kräftezehrenden Arbeit

Im Frühjahr erfolgte das Einbringen von abgelagertem Pferdemist und groben Kompost. Bei dieser Gelegenheit wurden gleichzeitig die großen Erdklumpen kleingehackt und das Beet mit dem Rechen glatt gezogen.

Das fertige Gemüsebeet sieht doch fast aus wie zu Omas und Opas Zeiten 😉